Nachdem wir am Samstag Morgen in Norrköping aufgebrochen waren, erreichten wir gegen 12.30 Uhr mit dem Flixbus den Stockholmer Hauptbahnhof. Dort waren wir erst einmal überrascht, dass das Wetter so gut war – die perfekte Voraussetzung für zwei Tage Städtebummel in Schwedens Hauptstadt ;)
Ich selbst war bereits letzten Sommer mit meiner Familie auf der Durchreise für einen Tag in Stockholm. Yolanda ist aber zum allerersten Mal im Schweden, da mussten wir natürlich die Gelegenheit ergreifen, einen Abstecher auf unserer Reise in den Norden zu machen :)
Bevor wir zu unserem Hostel liefen vesperten wir an einem einem Marktplatz im Stadtviertel Norrmalm, dem Hötorget. Schon dort war der lockere Stockholmer– Flair unübersehbar: die vielen Menschen die teilweise einkauften, sich mit anderen Leuten trafen oder nur zufällig aufgrund der Tatsache den Platz überquerten, da er in der Nähe des Bahnhofs liegt.
Die vielen Menschen, die man in normalen Jahren in einer Stadt für gewöhnlich ansieht, haben uns hier aber ganz schön unter Druck gesetzt...
hier wird das Thema Corona schon beinahe tabuisiert und es ist aus meiner Sicht unmöglich, sich in der Stadt länger aufzuhalten, ohne sich zu infizieren...
Nach unserer Rast liefen wir zu unserem Hostel, dem ‚Birka Hostel‘, das nicht weit entfernt liegt. Wir hatten gehofft schnell einchecken zu können, obwohl wir etwas vor 14 Uhr dort ankamen, doch leider dauerte es über eine halbe Stunde bis man die Rezeption öffnete, nur um uns in einer halben Minute die Schlüsselkarte zu geben... nun ja, auf alle Fälle brachten wir daraufhin unser Gepäck in unser Doppelzimmer im 3.Stock.
Dort konnte man sich kam umdrehen, so winzig war es, aber für geringen Preis den wir zahlten, völlig in Ordnung!
Wir packten nur kurz die wichtigsten Dinge in unsere ‚kleinen‘ Rucksäcke, bei mir ist das eben mein Fjällraven – Rucksack, den ich extra für meine Schwedenreise gekauft hatte.
Und dann stürzen wir uns in das Stadtgetümmel, das heute an diesem sonnigen Wochenendtag wirklich ziemlich zu spüren war... man musste Corona wirklich ausblenden, so dumm das auch klingen mag, aber ansonsten hätte man keinen Schritt durch die Stadt machen können.
Zuerst schlenderten wir durch die Altstadt ‚Gamla Stan‘, die man direkt von der Insel Norrmalm aus zu Fuß erreicht.
Stockholm besteht nämlich aus viele kleineren und größeren Inseln, die mit Brücken verbunden sind. Das macht auch das gesamte Stadtbild so besonders, da die Spuren des ursprünglichen Aussehens der riesigen Felsbrocken noch teilweise zu sehen sind – und die einzelnen Stadtviertel, die in den meisten Großstädten direkt aneinander angrenzen, sind hier weiter entfernt und nur über Brücken oder mit dem Boot erreichbar :)
In Gamla Stan, der Altstadt mit jahrhundertealten Häusern, reihen sich etwa hundert Souvenirshops mit exakt den selben Produkten aneinander, da reicht es theoretisch, auch nur in einen einzigen Laden zu gehen ;P
Als wir uns durch das Touristengewimmel gekämpft hatten, liefen wir hinüber auf die Nachbarinsel Södermalm, die von vielen Schweden als ‚In–Viertel‘ beschrieben wird. Tatsächlich fanden wir es dort wesentlich angenehmer, da viel weniger Menschen unterwegs waren und die Häuser nicht so dicht, sondern eher einladend, weiter voneinander entfernt standen ;)
Natürlich musste ich auch in Stockholm eine besondere vegane Spezialität probieren, also besuchten wir das Café ‚Älskade Traditioner‘, wo wir unfassbar leckere vegane Waffeln aßen :D
Gut gestärkt machten wir uns als Nächstes auf in eines der größten, und laut eigener Bezeichnung ebenfalls in eines der wichtigsten Fotografiemuseen weltweit, das den Namen ‚Fotografiska‘ trägt.
Wir sind hauptsächlich dort hingegangen, da es uns mehrfach empfohlen wurde... ich bin ja bekanntlich kein Kunstfanatiker, und dementsprechend hat mich das Museum nicht sonderbar fasziniert... aber gut, ein Paar gute Ausstellungsstücke mit Fotos von Galaxien und Sternformationen haben sogar mich beeindruckt xD
Nach einer ordentlichen Portion Kunstbildung standen wir vor der schwierigen Entscheidung, wo wir Abendessen sollten – die Auswahl, sogar an veganem Essen, ist hier so unfassbar groß, doch schlussendlich entschieden wir uns für die kleine und nicht gerade traditionelle, aber umso gemütlichere Pizzeria, ‚Omnipollos hatt‘, die ebenfalls auf Södermalm liegt. Wir teilten uns zwei verschiedene Pizzen und sind beide der Meinung, seit Jahren keine so gute Pizza mehr gegessen zu haben – die Stunde, die wir auf einen Sitzplatz im Restaurant gewartet haben, hat sich mehr als gelohnt!
Müde und zufrieden liefen wir etwa 3 Kilometer durch die Dunkelheit, die von tausenden Laternen und Autoscheinwerfern durchbrochen wurde, bis wir nach einem kurzen Einkaufsstopp gegen 21 Uhr unser Hostel erreichten.
Das Hostel war gerade Abends echt gruselig da wir vermuten, dass die meisten ‚Gäste‘ dort wohnen und deshalb reger Betrieb im Haus herrschte – von Männern verschiedenen Alters, die in Pyjamas an unserer Tür vorbeistreiften... da waren wir wirklich froh, dass die Türe von Innen verriegelbar war. Und so endete ziemlich bald der erste Teil unseres Stockholm–Trips, nachdem wir komplett müde ins Bett fielen.
Am folgenden Morgen nutzen wir die Duschmöglichkeiten im Hostel, frühstückten Sparfuchs – Müsli mit mitgenommenen Haferflocken, um Geld für ein weiteres Essen außerhalb zu sparen, und brachen ziemlich bald mit all‘ unseren Sachen in Richtung Bahnhof auf.
Doch das war es natürlich noch nicht: wir schlossen nur unsere Rucksäcke in ein Schließfach dort ein, da ich mit meinem Rucksack, der in Etwa die selbe Höhe vom Boden aus hat wie ich selbst, nicht wirklich mobil bin ;p
Als Erstes stand heute ein Spaziergang zur Insel Djurgården auf unserer To – Do – Liste.
Auf Djurgården gibt es einen schönen Park und etliche Museen.
Wusstest du dass Stockholm die Stadt ist, die weltweit die meisten Museen beherbergt? – Es sind über achtzig Stück!
Wir entschieden uns für das Vasamuseum, für das wir überraschenderweise nicht einmal Eintritt bezahlen mussten. Das Museum war sehr interessant und informierte über das Kriegsschiff ‘Vasa‘, das nach seinem Bau und Untergang im 17. Jahrhundert nach 333 Jahren erfolgreich geborgen wurde und nun auch im Museum besichtigt werden kann.
Von Djurgården aus ging es weiter zum königlichen Schlosshof , wo wir theoretisch die Wachablösung anschauen wollten.
Das ist eine richtige Touristenattraktion (weiss ich aus eigener Erfahrung! ), an der normalerweise sogar eine Kapelle spielt, doch wie wir leider vor Ort erfuhren entfällt dieses Event aufgrund von Covid–19 :/
Anstatt deshalb großartig frustriert zu sein schauten wir und einfach so das Gelände des Schlosses an, liefen vorbei am Nobelpreismuseum der schwedischen Akademie und besuchten die deutsche Kirche, die wirklich schön ist. Hier in Schweden gibt es eigentlich nur evangelische Kirchen, da (fast) alle Christen in Schweden Protestanten sind – die Kirchen sind aber so prunkvoll wie die katholischen Kirchen in Deutschland, das ist immer wieder überraschend für mich :)
Gegen Mittag liefen wir zurück nach Gamla Stan, wo wir zum Abschluss bei der Kette ‚Taco Bar‘ veganes mexikanisches Essen aßen, das super gut war ;)
Ein letztes Mal liefen wir anschließend durch Gamla Stan und Norrmalm, bevor wir unsere Rucksäcke aus dem Schließfach holten und am Gleis der ‚Stockholm Centralstation‘ warteten, bis gegen 15.30 Uhr endlich unser Zug kam.
Und da war diese Kurz–Städtereise auch schon wieder vorbei, und wir schon wieder auf dem Weg in ein neues Abendteuer das uns weiter in den Norden Schwedens führt.
Lass dich überraschen was ich dort alles erleben durfte, ich werde sehr bald einen Post dazu verfassen :)
Und bis dahin: stay safe ;)
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