Hallo zurück; nun folgt der letzte Bericht meiner Reise, die mich schon bald wieder nach Hause zu meiner Familie bringen wird:
Als ich an einem Samstag Morgen Mitte Oktober in Högsby, Småland, in meinen ersten Zug für diesen Tag gestiegen bin, war das ein so komisches Gefühl.
Zum einen freue ich mich, bald wieder zu Hause zu sein und mehr Zeit für mich selbst zu haben, zum anderen weiss ich immer noch nicht, ob ich mit der vorzeitigen Rückkehr nach Hause die richtige Entscheidung getroffen habe ... :/
Mein erster Zug brachte mich nach wenigen Minuten Fahrt in die Stadt Kalmar, wo ich bereits im August für einige Tage eine Städtetour gemacht habe. Dort warf ich einige noch in Högsby geschrieben Postkarten in den Briefkasten, und dann ging es auch schon weiter mit dem nächsten Zug. Leider hatte dieser, wie auch der vorherige Zug, kein Internetempfang...
zum Glück ist auch diese Fahrt nicht so lange gewesen, sodass ich die Zeit mit Lesen und Reisetagebuch schreiben überbrücken konnte.
Gegen 12 Uhr erreichte ich den Hauptbahnhof in Malmö, der Grenzstadt, von der aus man direkt über eine Brücke die dänische Hauptstadt Kopenhagen erreicht. In Malmö wollte ich den Rest des Tages sowie die Nacht verbringen, und morgen dann den Rest meiner Heimreise antreten.
In der Stadt wollte ich nochmal ein Paar schwedische Lebensmittel einkaufen, doch ich durfte zu meiner Ankunftszeit noch nicht in dem Hotel einchecken, in dem ich schlafen werde.
Also stieg ich, im Nachhinein eigentlich komplett verrückt, mit meinem riesigen Rucksack in den Bus und fuhr ins Industriegebiet von Malmö. Dort sind Lebensmittel wesentlich günstiger und es gibt generell viele große Geschäfte.
Als ich gegen 13 Uhr den Dollarstore erreichte, in den ich auch nochmal gehen wollte, vesperte ich erstmal sitzend auf einem Parkplatz – garnicht klischeehaft – Gemüsesticks mit Dips und Brot ;D
Ehrlich gesagt habe ich mich in den Läden gefühlt wie ein Elefant im Porzellanladen, mit diesem Monster von Rucksack, doch das letzte Mal Einkaufen in Schweden musste einfach sein!
Noch wesentlich mehr bepackt lief und fuhr ich zurück zur ‚Centralstation‘, dem Hauptbahnhof Malmös, denn direkt gegenüber befand sich das ‚Moment hotel‘.
Denk‘ nur nicht ich würde jetzt luxuriösen Hotelurlaub machen, das passt wirklich nicht zu mir... aber dieses Hotel liegt einfach super zentral, man hat eine gute Aussicht auf den Hafen, es ist sauber und sehr günstig :)
Bereits bei meiner Reise von Dänemark nach Schweden im Sommer habe ich dort übernachtet, deshalb wusste ich bereits, dass es dort gut sein würde!
Nach dem Check–In pünktlich um 15 Uhr konnte ich in meinem Zimmer im 6. (!) Stock endlich meinen Rucksack abstellen... mir tat jetzt schon alles weh, wie soll das bloß morgen weitergehen, wenn ich erstmal einen ganzen Tag einen noch volleren Rucksack mit mir herumtrage... :o
Nachdem ich eine kleine Pause auf dem bequemen Bett im Hotel gemacht hatte, schlenderte ich noch ein wenig durch die Innenstadt. Malmö ist wirklich super schön, also wenn du mal hier vorbeikommen solltest, dann lohnt sich ein Stadtbummel auf jeden Fall!
Die Stadt war erstaunlich voll im Gegensatz zum meinem letzten Besuch hier, doch das lag vermutlich mit am guten Wetter. Der morgendliche Regen hatte aufgehört und es war sogar die Sonne herausgekommen – das hat mich ganz besonders gefreut!
Den letzten Abend in Schweden ließ ich bei der Fastfoodkette ‚MAX‘ ausklingen – das ist eigentlich ähnlich wie McDonalds in Deutschland, aber nach eigenen Angaben sei die Qualität des Essens höher und es gibt eine sehr große Auswahl an veganen Optionen. Das musste ich natürlich noch ausprobieren, deshalb gab es für mich einen veganen ‚Chickenburger‘, der wirklich gut geschmeckt hat :)
Zurück im Hotel schrieb ich noch zwei allerletzte Postkarten, nutzte die Dusche die mir zur Verfügung stand, und dann ging es früh ins Bett. Morgen habe ich einen super langen Weg vor mir... :/
Als am nächsten Morgen um 7.30 Uhr mein Wecker klingelte, tat mir echt alles weh – da halfen auch keine Dehnübungen oder ähnliches mehr :/
Trotzdem war ich hoch motiviert, denn in diesem Hotel gibt es trotz Corona ein Frühstücksbuffet, und das wird absolut mein Tageshighlight bleiben :)
Natürlich nutzte ich den inklusiven Zugang zum Kaffee – Vollautomaten in vollen Zügen aus und auch das Frühstück selbst war sehr gut ;D
Zurück im Zimmer spielte ich über eine halbe Stunde Tetris, bis ich tatsächlich alle gestrigen Einkäufe in meinen Rucksäcken verstaut hatte. Als ich final meine ‚sieben Sachen‘ (!? an wem auch immer sich dieses Sprichwort orientiert; doch nicht an einer Frau, oder?) gepackt hatte, verließ ich meine letzte Unterkunft, in der ich auf dieser Reise gewesen bin...
Als ich gerade an meinem Gleis im Tiefbahnhof saß, fielen mit zum Glück die übrigen Postkarten ein, die ich unbedingt noch in Schweden einwerfen musste. Also durfte ich nochmal hoch und komplett raus aus dem Bahnhof... aber ich hatte glücklicherweise genug Puffer, sodass ich mit der Zeit weiterhin gut dran war.
Um 10.33 Uhr kam dann mein erster Zug für heute. Der ‚Öresundståg‘ brachte mich, wie der Name bereits verrät, über die Öresundbrücke im die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Obwohl die Fahrt wirklich kurz war genügte den Grenzsoldaten die Zeit, um eine echte Grenzkontrolle im Zug durchzuführen... das hätte ich nicht erwartet.
Um 11.10 Uhr in Kopenhagen angekommen machte ich mich direkt auf zum nächsten Gleis, von wo aus mein Anschlusszug um 11.26 Uhr abfahren sollte.
Die folgenden Stunden kümmerte ich mich um mein Reisetagebuch, aß zu Mittag und schaute exzessiv eine Serie auf Netflix XD
Es gab im Zug wieder kein Wlan, was hätte ich also anderes machen sollen?!
Um16.02 Uhr konnte ich endlich aus diesem sehr vollen Zug aussteigen, denn wir hatten Hamburg erreicht. Doch mein nächster Zug, der auch fast sofort nach meiner Ankunft einfuhr, übertraf alle meine Erwartungen... es war einfach unglaublich voll!
Ich hatte erstmal überhaupt keinen Platz, doch nach einer Weile fand ich zum Glück doch noch einen. Trotzdem waren wirklich alle Plätze besetzt, was mir bezüglich Corona wirklich Sorgen gemacht hat...
Es folgten weitere Stunden gefüllt von Netflix, noch mehr Essen und immer mehr Ungeduld. Leider gingen mir nach einigen Stunden die Folgen der Serie aus, sodass es noch zäher war, im Zug zu sitzen. Und auch mein Abendessen machte es nicht besser: eingeweichtes Müsli, dass leider inzwischen eher einem lauwarmen Körner–Püree ähnelte... :(
Deshalb war ich umso froher, als wir um exakt 20 Uhr pünktlich Frankfurt erreichten, obwohl wir zwischendurch ordentlich Verspätung gehabt haben.
Nur noch ein letzter Zug, dann ist es endlich geschafft!
Mit dieser Motivation stieg ich um 20.20 Uhr in den Intercity, und setzte mich natürlich zunächst genau auf den einen Platz, für den ein anderer Fahrgast eine Reservierung gehabt hatte
... heute läuft‘s echt...
Ich hatte wirklich Probleme wach zu bleiben, die heutige Reise strengt mich mehr an als ich dachte. Tatsächlich schlief ich einige Mal kurz ein und hoffte immer, dass inzwischen mehr Zeit vergangen ist :0
Und irgendwie ging dann auch diese allerletzte Zugfahrt meiner Skandinavienreise zu Ende:
um 22.27 Uhr kam ich am Stuttgarter Hauptbahnhof an, wo mich meine Familie schon gespannt erwartete.
Mit dem Auto ging es dann durch die Dunkelheit bis nach Rommelshausen – die Dunkelheit hier ist aber völlig anders als in Schweden, so ‚dunkel‘ wie dort wird es in Deutschland nie sein... irgendwie vermisse ich Schweden jetzt schon... :(
Als ich dann wieder zurück in unserem Haus war, war ich trotz dem, dass es fast Mitternacht war wieder hellwach, und packte tatsächlich fast alle meine Sachen aus, die in meinen Rucksäcken verstaut gewesen waren.
Es ist so verrückt jetzt wieder hier zu sein nach all dem, was in den letzten Wochen alles passiert ist, und was ich alles erlebt habe. Fast nichts ist so gelaufen wie geplant, ich habe mir vieles anders vorgestellt und bin nun sogar früher wieder zurück in Deutschland als geplant – doch alles in allem bin ich unfassbar dankbar, dass ich mich in dieses Abendteuer stürzen durfte, und das auch noch während dieser verrückten und furchterregenden Zeit, die wir alle gerade gemeinsam durchstehen!
Schlussendlich bedanke ich mich ganz herzlich bei dir, dass du mich so lange bei meiner Reise begleitet hast – danke fürs Lesen, Bilder anschauen und auch, dass du an mich gedacht hast !)
Auch zukünftig werden hier auf den Blog neue Posts hochgeladen, schließlich ist ‚forest n‘ cakes‘ nicht nur ein Reise – sondern auch ein Koch – und Backblog.
Und wenn sich die Lage auf der Welt wieder beruhigt hat, folgt hoffentlich schon bald meine nächste Reise, zu der ich dich natürlich gerne wieder mitnehme!
Bleib‘ bis dahin gesund und schau ruhig immer mal wieder auf dem Blog und/ oder meinem Instagramprofil vorbei, wenn du Inspirationen fürs Kochen und Backen brauchst.
Deine Marie :)
Kontakt: forestncakes@gmx.de
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